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Sonnenblende, durchsichtig

In der "kalten Jahreszeit" steht die Sonne ziemlich tief am Horizont. Das führt oft zu unliebsamen Blendungen. Hier der Versuch, Abhilfe zu schaffen.
Die folgende Idee stammt aus einer Sendung "auto-motor-sport-tv" auf VOX. Im Prinzip geht es darum, die standardmäßige Sonnenblende durch eine aus getöntem Plastik zu ersetzen. Bei tiefstehender Sonne kann man dann problemlos (mehr oder weniger) ungeblendet durchschauen.

Material

Die Hauptsache ist natürlich das "Glas". Ich habe im Baumarkt eine Platte "Design Glas" von der Firma Robelit, "Rauch ungeprägt", in der Stärke 2,5 mm geholt. Die kleinste Platte hat 50 x 100 cm und kostet ca. EUR 10,-. Mir haben besonders die Eigenschaften gefallen: "schlagfest, elastisch, splitterfrei und hochtransparent, bei einem Temperaturbereich von -20 bis +75°C". Ansonsten braucht man nur zwei Schrauben M3 x 10 mit entsprechenden Muttern, und evtl. ein wenig schwarzen Lack (Farbe je nach Geschmack).

Werkzeug

Zum Aussägen empfiehlt sich natürlich eine Dekupiersäge, aber eine Laubsäge oder ein Fräsaufsatz für den Dremel tut es auch. Dann braucht man noch Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (die feinste 600) und einen Akkuschrauber mit 3mm-Bohrer. Ein Dremel mit Trennscheibe und Schleifaufsatz ist sehr hilfreich.

 

Bauanleitung

  • Zunächst muß man die originale Sonnenblende abschrauben, dazu einfach zwei Kreuzschlitzschrauben oberhalb rausdrehen.


  • projekt sonnenblende 02Dann mit einem Messer die Plastikülle um das Scharnier aufschlitzen und die Metallklammern rausbrechen: (Achso: Bei dieser Anleitung ist das Plastikgitter in der Originalblende danach hinüber, also vorher genau überlegen, ob man das will!)
  • projekt sonnenblende 01Die Blende brauchen wir nicht mehr (höchstens als Schablone), nur das Scharnier, das sieht dann so aus:

  • projekt sonnenblende 03Die unteren Teile mit den Haken müssen weg. Am besten geht das mit dem Dremel und der Trennscheibe. Die Ecken ein bißchen abrunden, da die Teile hinterher sichtbar sind. Mit der Schleif- oder Polierscheibe nochmal drübergehen, damit die Oberfläche glatt ist. Dann mit dem 3mm-Bohrer Löcher zur späteren Befestigung bohren, ca. 1 cm von der Kante entfernt:
  • Jetzt kommt der interessante Teil: Das Aussägen der eigentlichen Blende. Ich habe die Originalblende auf das Plastik gelegt und die Kontur mit einem Edding nachgezogen. (Auf dem Material sind beidseitig Schutzfolien, die man natürlich erst ganz zum Schluß entfernt). Der Ausschnitt ist dann freihändig mit dem Dremel nachgearbeitet worden.
  • Hier gibts die Schablone auf DIN A3 als PDF-Datei: Umriss Sonnenblende
  • Nach dem Aussägen die Kanten abschleifen- oder schmirgeln, damit das Ganze hinterher auch gut aussieht. Falls Ihr mit einem Fräser auf dem Dremel arbeitet: Die Drehzahl nicht zu hoch einstellen, sonst schmilzt das Plastik und verklebt!
  • projekt sonnenblende 04
    Jetzt probeweise das Plastik in die Metallaschen stecken und einen Abstand suchen, bei dem nichts schleift. Ist dieser gefunden, die Löcher auf dem Plastik markieren. Dann die Löcher bohren und die Teile aneinanderschrauben. Im Bild Schrauben, die grade in der Bastelkiste vorrätig waren, im Baumarkt gibts sicher auch hübschere Zierschrauben. Wie man auch sieht, habe ich die Metallaschen noch schwarz angepinselt, reine Geschmackssache.
  • projekt sonnenblende 05
    Das Ganze dann wieder in der barchetta anschrauben:
  • Nun steht auch bei tief stehender Sonne einer blendfreien Fahrt nichts mehr im Wege. Viel Spaß beim Nachbau!
  • Wie ich nach einem halben Jahr feststellen mußte, funktioniert das so nicht ganz bzw. dauerhaft: Das Pleximaterial aus dem Baumarkt hat scheints den Temperaturschwankungen und den Vibrationen nicht standgehalten, ist zunächst an verschiedenen Stellen eingerissen und jetzt schließlich gebrochen. Wenn es also jemand nachbauen will, sollte er sich nach besserem Matrial umsehen. (Ich halte die Idee nach wie vor für gut, nur eben nicht mit dem Baumarkt-Plexiglas). Achja, in Richtung Außenseite (auf der Fahrerseite links) sollte man einen kleien Knick nach innen/unten vorsehen (Heißluftpistole), dann vibriert das Teil nicht an der Plastikverkleidung.