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Rost

Rost ist ein sicherlich unangenehmes Thema für jeden Autobesitzer. Aber erstmal keine Angst: Die barchetta ist nicht anfälliger für Rost als andere Fahrzeuge, man muss sich aber rechtzeitig kümmern. Dabei gibt es bei der barchetta zwei grundsätzliche Probleme:

Erstens: Die Karosserie ist teilverzinkt. Fiat hat das immer in den Unterlagen so angegeben, aber nicht verraten, welche Teile nun verzinkt sind. Mittlerweile wissen wir es, es ist nur die Außenseite verzinkt.

Das bringt uns zu Problem Nummer zwei: Die Unsichtbarkeit. In jedes Cabrio im normalen Betrieb kommt auch mal Wasser. Sei es durch undichte Dichtungen oder einen nicht geplanten Regenguss bei offener Fahrt. Nun verschwindet das Wasser bei der barchetta – besonders bei undichten Dichtungen im Heckbereich – unter den Plastikverkleidungen und in Konsequenz unter dem „Fußboden“. Oder Im Kofferraum, der wiederum nicht vom Tankraum hinter den Sitzen abgeschottet ist. Und wenn da Wasser ist, dann kann der Rost arbeiten. Bei Wasser im Innenraum kommt dazu, dass sich das Material des „Fußbodens“ langsam vollsaugt und es – da ja oben eine stabile Plastikschicht sitzt – bei Sonne und Lüftung auch nicht wieder weggeht. Ähnlich verhält es sich im Tankraum, Hier arbeitet es auch oft jahrelang, ohne bemerkt zu werden.

Es gibt wohl auch eine gewisse „Serienstreuung“ bei der Rostanfälligkeit: Es sind rostfreie barchettas bekannt, die immer draußen standen und verrostete Garagenwagen. Eine Theorie ist die folgende: Die Karosserien wurden bei der Fa. Ilcas geschweißt, dann bei Bertone lackiert und schließlich bei Maggiora montiert. Aus den Unterlagen und von Bildern wissen wir, dass die Karossen „auf Vorrat“ gebaut, lackiert und im Freien gelagert wurden. Es kann bei unpopuläreren Farben also sein, dass die Karosse vor der Montage längere Zeit im Freien stand.

Was nun tun? Immer mal unter die Matte gucken (geht z.B. über die Klappe für die Fahrgestellnummer im Beifahrerfußraum, aber auch den Fahrerfußraum prüfen – beide Fußräume sind Wassertechnisch getrennt!), ob sich da was tut.

Dem Unterboden sollte man natürlich auch etwas Aufmerksamkeit widmen, falls hier der Schutzanstrich durch Steinschläge beschädigt sein sollte. Eine zusätzliche Fiesheit: Von außen sieht man oft nicht, der Unetrbodenschutz ist noch intakt, aber dahinter ist schon Rost, siehe unten.

Wenn an der Kante schon Rost ist: Schlechtes Zeichen, der kommt von innen!

In den hinteren Radkästen gibt es Gummistopfen, um in die Schweller gucken zu können.

Und hier nun meine 1996er barchetta, wie sim Im Sommer 2009 aussah, nachdem Unterbodenschutz und etliche Teile entfernt wurden. Gemerkt habe ich das nur, als ich beim Radwechsel einen der Gummistöpsel im hinteren Radkasten rausnehmen wollte, und dabei eine große Fläche drumherum mit rausbröselte:

Am linken Loch sieht man oben und links noch die originale rost 1Form, alles andere verbarg sich hinter Unterbodenschutz.

Auch innen hat es schon gewütet.rost 2

Gegenseite.rost 3

Blick in den Tankraumrost 4

Natürlich war es in dem Fall fast zu spät, nur durch die Hilfe eines barchetta-Kollgene und die Großzügigkeit dessen Arbeitgeber konnte die barchetta gerettet werden. Wobei auch hier immer wieder Nacharbeiten notwendig wurden, wenn der Rost einmal drin ist... Wenn man es im Vorfeld richtig machen will, baut man den Innenraum komplett aus (ist nicht so kompliziert), ca. 2-3 Stunden mit dem richtigen Werkzeug, und sprüht ALLES mit Hohlraumversiegelung ein. Eine Arbeit für zwei sonnige Nachmittage mit Trocknungszeit dazwischen.