Fiat-CODE ist der Name der Wegfahrsperre der barchetta.
Übersicht
Das System besteht aus:
- Den Schlüsseln mit Transpondern (1 x rot = Master, 2 x blausilber, 1 x blau = überflüssig)
- Der Motorsteuerung
- Der Steuerung FIAT-Code (Wegfahrsperre)
- Den Schlössern
- Dem Empfänger am Zündschloß
- Der Code-Karte
Schlüssel
Der Rote Schlüssel gehört in den Tresor, denn nur mit ihm ist es möglich, neue Schlüssel (max. 8 Stück) auf die Wegfahrsperre anzulernen. Auch kann der Transponder darin i.d.R. nicht vom Schlüsseldienst kopiert werden. Der Transponder sitzt hinter einem Kläppchen und kann entnommen werden.
Die blausilbernen Schlüssel sind für den täglichen Betrieb. Die Transponser sind vergossen, können aber vom Schlüsseldienst geklont werden. Diese sollte jeder besser ausgestattete Dienst kopieren können.
Der blaue Schlüssel ist überflüssig, denn man kann nur den Motor anlassen, aber keine Türen öffnen oder schließen.
Code-Karte
Die Code-Karte enthält den mechanischen und den elektronischen Code. Mit dem mechanischen Code ist es möglich, Schlüssel nachzubestellen (Bart), mit dem elektronischen kann man die barchetta anlassen, falls die Kommunikation mit dem Transponder versagt. (Siehe unten)
Mit allein der Code-Karte ist es nicht möglich, einen funktionierenden Schlüssel nachzubestellen! Der passt nur machanisch und hat dann einen neuen, dem System unbekannten Transponder! Dieser muss mit dem roten Schlüssel ans System angelernt werden.
Steuergeräte
Das Steuergerät der Wegfahrsperre / FIAT-Code und das der Motorsteuerung sind miteinander "verdongelt", d.h. beim ersten mal einschalten, tauschen die beiden intern einen geheimen Code untereinander aus, der dann nicht mehr verändert werden kann. Damit kann man keines der beiden Steuergeräte einzeln aus einer Schlachtbarchetta holen und verpflanzen, immer nur in der Kombination. Ein neues Motorsteuergerät funktioniert, da dieses dann den Code vom vorhandenen übernimmt. Ein neues Code-Gerät wird mit dem roten Schlüssel angelernt.
Grundsätzliche Funktion beim Anlassen
Wenn der Schlüssel eingesteckt und gedreht worden ist, schickt die Motorelektronik eine Anfrage an das Code-Gerät.
Die Code-Elektronik aktiviert den Sender im Zündschloß, der wiederum den Transponder im Schlüssel aktiviert.
Der Schlüssel seinerseits antwortet.
Wird der Schlüssel von der Code-Elektronik erkannt, läßt diese die Codelampe kurz aufleuchten, schickt einen geheimen Master-Code an die Motorelektronik und diese gibt den Motorbetrieb frei. (Wenn der Schlüssel auf MAR gedreht wird, geht auch die Motorwarnleuchte für einige Sekunden an, bis die Motorelektronik "hochgefahren" ist. (Einspritzdruck aufbauen usw.)
Wird der Code nicht erkannt, brennen die Codelampe und Einpritzung und der Wagen springt nicht an.
Notfallprozedur
Es gibt allerdings eine Notfallprozedur, um doch noch zu einem laufenden Motor zu kommen, falls die Anlage versagt oder der Transponder im Schlüssel oder die Antenne um das Zündschloß defekt sein sollte:
Mit der barchetta erhält man außer den Schlüsseln auch eine Code-Karte. Auf dieser Code-Karte stehen ein elektronischer Code (oben) und ein mechanischer Code (unten). Auf den leeren Felder auf der Rückseite kann man zusätzlich Aufkleber anbringen (z.B. Fernbedienung oder Radio).
Der mechanische Code wird benötigt, wenn Schlüssel nachbestellt werden müssen (Bart).
Mit dem elektronischen Code kann der Wagen trotz defekter Wegfahrsperre angelassen werden:
- Schlüssel auf MAR
- Gaspedal durchtreten und getreten halten bis sich die Lampe Lampe Einpritzungeinschaltet und nach ca. 8 Sekunden erlischt.
- Die Lampe Lampe Einpritzungbeginnt zu blinken. Nach der Zahl von Blinkzeichen, die der ersten Stelle des Codes entspricht, das Gaspedal durchtreten und halten bis die Lampe ständig leuchtet und nach 4 Sekunden wieder erlischt.
- Die Einpritzungslampe beginnt wieder zu blinken, genauso die restlichen Stellen eingeben.
- Wenn alles geklappt hat, müßte die Lampe Einpritzung für ca. 4 Sekunden schnell blinken und der Wagen kann angelassen werden.
- Brennt die Lampe Einpritzung ständig, hat etwas nicht geklappt. Schlüssel auf STOP drehen und von vorne anfangen.
Hinweise
Der rote Master-Schlüssel und die Motorelektronik hängen Code-mäßig zusammen. Nur mit dem roten Schlüssel können neue, zusätzliche Schlüssel im System gespeichert werden. Den roten Schlüssel deshalb an einem sicheren Ort aufbewahren. Andersrum wird der rote Schlüssel gebraucht, um bei einem Defekt des Code-Gerätes ein neues programmieren zu können.
Müssen die Schlösser getauscht werden, bekommt man auch neue Schlüssel. In dem Fall kann der Transponder vom alten roten Schlüssel in den neuen roten Schlüssel eingebaut werden. Die anderen neuen Schlüssel müssen dann angelernt werden.
Das System scheint recht sicher zu sein, es ist nur eine gestohlene barchetta bekannt, und die wurde gestohlen, weil der Schlüssel steckte. (Es ist in Italien scheints üblich, sich gegenseitig zuzuparken und den Schlüssel steckenzulassen, falls jemand raus will. Klingt für uns merkwürdig, ist aber so.)
Kauft man eine barchetta gebraucht (egal ob privat oder vom Händler), unbedingt darauf achten, daß man alle Schlüssel (besonders den roten Master-Key) und die Code-Karte bekommt. Entgegen anderen Aussagen ist es (wie durch einen Rechtsstreit bewiesen wurde) für Fiat (nicht die Werkstatt) doch möglich, den mechanischen und elektronischen Code aus dem Master-Key bzw. internen Unterlagen auszulesen. Außerdem ist der Händler (sprich der, bei dem die barchetta neu gekauft wurde) verpflichtet, die Codes 10 Jahre lang aufzubewahren.
Hat man manchmal Schwierigkeiten, daß der Schlüssel nicht erkannt wird (barchetta startet nicht, Codelampe leuchtet), mal gucken, ob der Schlüssel von Zweitwagen am Schlüsselbund ist. Wenn dessen Wegfahrsperre auf einer ähnlichen / gleichen Frequenz unterwegs ist, können sich die Schlüssel gegenseitig stören!
Pappt man einen Chromring zur Verschönerung um das Zündschloß, kann dieser die Antenne abschirmen und die Wegfahrsperre kann keinen Kontakt mehr mit dem Transponder im Schlüssel aufnehmen!
Die billigste Ursache, wenn die Wegfahrsperre sporadisch Ärger macht: Die Antenne ums Zündschloß (~EUR 20,-): Teilenummer 46734574, zum Einbau einfach drei Schrauben unten an der Lanksäulenverkleidung lösen und diese Abnehmen. Um an den Stecker vom Code-Gerät zu kommen, die Verkleidung links vom Lenkrad abnehmen. Dank an Stefan Warttmann für die Bilder.
Feuchtigkeit am Steuergerät im Beifahrerfußraum kann auch für Fehlfunktionen der Wegfahrsperre verantwortlich sein.
Tausch/Ersetzen des Steuergerätes
Das Steuergerät kommuniziert mit dem Motorsteuergerät und gibt den Start des Motors frei. Dazu haben beide Geräte bei der ersten in Betriebnahme einen Code ausgehandelt, der weder ausgelesen noch verändert werden kann. Im Steuergerät der Wegfahrsperre sind zusätzlich die Codes der Schlüsseltransponder gespeichert. Muß man nun eines der beiden Geräte wegen eines Defekts tauschen, funktioniert ein gebrauchtes nicht, da es ja einen anderen Code gespeichert hat. Bei einem neuen Gerät funktioniert es, da dieses ab Werk keinen Code gespeichert hat und beim ersten Einschalten den Code des jeweils anderen Gerätes übernimmt. Will man dennoch mit Gebrauchtteilen arbeiten, braucht man beide Steuergeräte plus den Transponder aus dem roten Schlüssel des urspürnglichen Fahrzeugs. Den Transponder setzt man dann in den eigenen roten Schlüssel, um die vorhandenen blauen Schlüssel anlernen zu können. (Alternativ kann man natürlich auch noch alle Schlösser tauschen, z.B. weil der rote Schlüssel nicht mehr auffindbar ist.)
Details zum Transponder
Mit besten Dank an Bernhard Matzberger für die Infos.
Der bei der barchetta (und vielen anderen Anwendungen) verwendete Transponder trägt die Bezeichnung H4102 -UNIQUE-, das bedeutet, daß der darin gespeicherte 64-Bit-Code weltweit einmalig ist. Der Transponder funkt auf der Frequenz 125 kHz.
Man kann diesen Transponder für schmales Geld (ca. EUR 5,-) bei verschiedenen Anbietern bestellen (s.u.) und problemlos auf die Wegfahrsperre in der barchetta anlernen. (Wie das geht wird hier nicht veröffentlicht.) Somit kann man den Transponder problemlos in einem Klappschlüssel von der Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung einbauen.
Bestimmte (nicht alle) Schlüsseldienste können auch den Transponder eines vorhandenen Schlüssel auf einen leeren kopieren.
Was auch geht: Will man die barchetta mit einem Startknopf ausrüsten, hätte man ja das Problem, daß der Schlüssel tzrotzdem ims Schloß muß, um die Wegfahrsperre zu deaktivieren. Hat man aber nun einen angelernten Transponder könnte man den ja in der Nähe des Zündschlosses verbauen und hätte das Problem elegant gelöst. Ich kann mir llerdings nicht vorstellen, daß der Versicherung das gefällt!
Letzter Ausweg ist das "wegprogrammieren" der Wegfahrsperre, dass wohl einige Firmen in den Niederlanden anbieten. Auch hier: Obacht mit der Versicherung!